Die neun Unbekannten by Clark Dalton

Die neun Unbekannten by Clark Dalton

Autor:Clark Dalton [Dalton, Clark]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-08-12T06:59:33.898000+00:00


Vierzehn Tage lang wurde der Metallwürfel von verschwiegenen Experten in verschlossenen Labors untersucht, ohne daß sich ein greifbares Ergebnis abzeichnete. Er ließ sich nicht öffnen und schien aus einem Stück zu bestehen und völlig massiv zu sein. Röntgenstrahlen durchdrangen ihn nicht, weil sie hundertprozentig reflektiert wurden.

Es schien nur noch einen Weg zu geben, das Geheimnis zu lüften und herauszufinden, wie es im Innern des Würfels aussah: man mußte ihn zerstören. Dazu konnte sich jedoch keiner der Eingeweihten entschließen, außerdem wäre dieses Vorhaben an meinem Protest gescheitert.

Einer der an den Untersuchungen beteiligten Wissenschaftler teilte in seinem Protokoll mit:

„Gewisse Emissionen, die von dem Block ausgehen, können von unseren Instrumenten nicht exakt bestimmt werden, sie lassen aber darauf schließen, daß es sich bei dem unbekannten Gegenstand um eine Art Sender handelt. Ob auch eine Empfangsmöglichkeit besteht, ist schwer zu sagen. Mit Sicherheit kann demnach weder das eine noch das andere bejaht oder Verneint werden.“

„Jetzt wissen wir es aber ganz genau“, kommentierte Eric und legte das Gutachten zu den übrigen. Sein Blick wanderte hinüber zu dem Würfel, der zwischen anderen Gegenständen auf dem Wandbord seines Arbeitszimmers lag und daher kaum auffiel. „Ein Sender also! Könnte gut möglich sein. Sie ließen ihn damals zurück, um nun zu erfahren, daß wir endlich die elektrische Taschenlampe erfunden haben.“

„Sie wollten mehr erfahren und sie haben auch mehr erfahren“, meinte ich, ohne auf seine sarkastische Bemerkung einzugehen. „Sie wissen schon durch unsere Laborversuche mehr über uns, als uns vielleicht lieb sein kann. Ich wette, ihr Sender arbeitet mit überlichtschnellen Funkwellen.“

„Aha, der SF-Autor!“ entfuhr es Peter, der extra aus Wien gekommen war.

„Es wäre nicht das erste oder einzige Mal, daß Utopien Wirklichkeit wurden“, hielt ich ihm ärgerlich entgegen. „Ich kenne Dutzende von Beispielen dafür. Jene Fremden, die das Ding zurückließen, müssen über eine Technik verfügt haben, die uns heute noch unvorstellbar ist. Ein Neandertaler hätte wahrscheinlich auch deine Brille als Unmöglichkeit bezeichnet, wenn man ihm sie und ihre Funktion geschildert hätte.“

„Mit anderen Worten“, warf Uli, ebenfalls ein Freund des Hauses, ein, „überlichtschnelle Funkwellen könnten eines Tages Realität werden, also können die Außerirdischen sie schon damals gekannt haben.“ Als ich nickte, fuhr er fort: „Das bedeutet, daß die Fremden, wenn sie noch existieren sollten, in diesem Augenblick erfahren, was wir sprechen?“

„Wo immer sie sein mögen“, bestätigte ich kühn.

Eine Weile war es ganz still in dem Raum, dann sagte Eric:

„Wir haben den Beweis, was nun?“

Als alle schwiegen, schlug ich vor:

„Nichts! Wenn wir das, was wir jetzt zu wissen glauben, in die Welt hinausposaunen, richten wir mehr Schaden an, als wir verantworten können. Wer weiß, wie lange wir dann noch frei herumlaufen. Denkt an die vielen Menschen, die angeblich spurlos verschwanden, weil sie vielleicht mehr wußten als andere. Ich bin dafür, vorerst Stillschweigen zu bewahren, so sehr es uns auch reizt, den ewigen Besserwissern den Mund zu stopfen.“

Das waren natürlich nicht die einzigen Gründe für meinen Vorschlag. Ich dachte an den geheimnisvollen Fremden, der sich „Nummer Eins“ nannte. Vielleicht hielt ich es zu diesem Zeitpunkt auch für nicht ganz ausgeschlossen, daß er selbst ein Außerirdischer war, der bestimmte Aufgaben auf unserer Welt zu erfüllen hatte.



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